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1. Geschichte - S. 89

1913 - Berlin : Oehmigke
— 89 — Glocken von St. Marien, Nikolai und Petri die Bürger zu den Waffen riefen. Während die Viertelsmeister ihre Abteilungen ordneten und demnächst die bedrohte Seite besetzten, sammelte sich die schwer geharnischte berittene Bürgerschaft und nährn Aufstellung in der Nähe des Gertrandtentores (an der heutigen Gertraudtenbrücke). Inzwischen war der Komtur bis auf Bogenschußweite vor das Köpenicker Tor gerückt und hatte hier, also in der Gegend der jetzigen Alten Jakobs- und Roßstraßen-Ecke seine Scharen zum Sturme geordnet. In der vorderen Reihe standen die Bauern der Ordensdörfer mit Faschinen, Wollsücken, Schippen, Hacken und Äxten, zwischen ihnen die Träger mit den Sturmleitern. Darauf kamen die Söldner mit Lanzen, Morgensternen, Helle-barden und Schwertern; hinter diesen standen die Armbrustschützen und die Reiterei, deren größter Teil als Fußvolk focht. Colditz gab deu Befehl zum Vormarsch, und unter dein Schlachtruf des Ordens „St. Johann!" setzte sich die feindliche Sturm-kolonne gegen das Tor in Bewegung. Der Bürgermeister von Cölln, Siegmund von Rathenow, der auf gegnerischer Seite den Befehl führte, ermunterte die Seinen zur Tapferkeit, und diese überschütteten die erste Reihe der feindlichen Kolonne derart mit Pfeilen und Steinkugeln, daß sie ins Wanken geriet und die Bauern die Flucht ergriffen. Inzwischen war die Reiterei der Städte durch das Gertraudtentor getrabt, hatte die Wasserschlenke, welche die linke Flanke der Johanniter deckte, umgangen und war im Rücken des Feindes erschienen. Da inan ihr Anrücken von den Türmen aus deutlich sehen konnte, so fielen im geeigneten Moment die Zugbrücken des Köpenicker Tores, und heraus stürzte unter Leitung ihrer Gewerksmeister das Fußvolk der Innungen. Die Söldner, die dem ersten Angriff ausgesetzt waren, wehrten sich tapfer: die Ritter eilten zu ihren Rossen, saßen auf und warfen sich der Reiterei entgegen. Längere Zeit schwankte der so entbrannte Kampf; auf beiden Seiten wurde mit gleicher Erbitterung gefochten. Endlich aber blieb dem Komtur nichts anderes übrig, als den Befehl zu geben, sich durchzuschlagen und den Rückzug anzutreten, wobei, ba die Richtung nach Tempelhof sich den Rittern verlegt fand, diese schließlich bett Weg nach Köpenick einzuschlagen gezwungen waren.

2. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 102

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
102 Die Russen in Carlshof. man natürlich von dem Sieg noch nichts, da sie von jeder Verbindung abgeschnitten war. In den nächsten Tagen zeigten die Russen große Ängstlichkeit und Unruhe. Fortwährend kamen Patrouillen, es war ein Hasten und Galoppieren hin und zurück. Auch über den Hof der Anstalt wurde hin- und hergeritten und diese mehrfach bedroht. Umgeben vom Feinde, nicht wissenb, ob die nächsten Stunben nicht Tod und Verberben bringen könnten, versammelte sich die Carlshöfer Gemeinbe am 30. August, einem Sonntage, in der Anstaltskirche zum Gottesbienst, hoffenb, daß ihr Gott, dem sie vertraute, sie nicht verlassen und vergessen würde. Am Nachmittag saßen dann alle zusammen im Garten der Linde (Frauenhaus), sangen und lasen sich etwas vor. Ab und zu tauchte der Kopf eines Russen über die Hecke empor, der vorüberritt und beobachtete. Abenbs und nachts stellten die Russen Posten auf, ab und zu fielen Schüsse, einige Kugeln gingen wieber in die Fenster hinein. Die Russen konnten es immer noch nicht fassen, daß christliche Liebe kranken und elenben Menschen solch große Häuser baut und wähnten stänbtg in btesen beutsches Militär, zumal sie sich in bte Gebäube nicht hineingetrauten. In der Nacht von Sonntag zu Montag, vom 30. bis 31., würde wiederholt mächtiges Krachen gehört, das die ganze Anstalt erzittern ließ. Die Kranken hatten natürlich große Furcht. Es waren aber nicht Kanonenschüsse, sondern Sprengungen an der Bahn und an einigen Häusern in Rastenburg. Am Montag begann der Rückzug. Am Dienstag, den 1. September, zeigten sich schon die ersten deutschen Patrouillen und deutsche Autos. Am 2. September machten russische Dragoner der Anstalt noch einmal einen Besuch, der wieder recht unangenehm war. Die Russen waren nun noch unruhiger. Das war aber auch das letzte Mal, daß sie in Carlshof waren. Mit Jubel wurden die ersten deutschen Truppen begrüßt und herzlich aufgenommen. Der Kanonendonner der Schlacht an den masurischen Seen war deutlich hörbar, und man wartete gespannt, ob er sich entfernte oder näher kam. , « * •*, ;il$ Nach dieser Schlacht hatten wir einige Wochen Ruhe. Doch die Gefahr rückte wieder näher. Flüchtlinge zogen von neuem durch Carlshof. Viele davon, die krank und alt waren, auch solche, die die Russen schwer verletzt und mißhandelt hatten, fanden in der Anstalt gastliche Aufnahme. Wieder war nun der Feind in der Nähe von Angerburg und vor Lötzen, und von beiben Seiten brang fast ununterbrochen Kanonenbonner herüber. Noch einmal wollte der Anstaltsleiter seine Schutzbefohlenen dem Feinde nicht preisgeben. Am 14. und 15. November 1914 wurden 600 Kranke, hauptsächlich die gänzlich Unbeholfenen, Verkrüppelten und Blöden, die im letzten Augenblick nicht hätten geborgen werden können, dazu Pfleger und Pflegerinnen, in westliche Anstalten gesandt, die diesen einzigartigen ostpreußischen Flüchtlingen gastfreundlich Monate hindurch Unterkunft boten. . . . Dem Rest der Anstaltsinsassen, noch einigen Hundert, sollte dann im

3. Physische und politische Erdkunde der außerdeutschen Länder Europas und Amerikas - S. 271

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
271 Ziegeln gedeckt sind. (Abb. 72.) In vielen dieser Gottesstätten sind wundertätige Heiligenbilder aufgestellt, die oft von Pilgern belagert sind. Häufig durchziehen großartige Prozessionen die Stadt. Auch an Klöstern und Kapellen ist die Stadt reich. Dazu hat Moskau eine Universität sowie zahlreiche andere Bildungsstätten. Die Vorstädte sind weitläufiger gebaut, zeigen schöne Landhäuser und prächtige Gärten, während im ältesten Teil Moskaus die Häuser meist eng aneinander stoßen. Diegründungmos- kaus greift bis in das 12. Jahrhundert zurück. Im 16. Jahrhundert hatte die Stadt schon über 100 000 Einwohner. Sie ist lange Zeit der Sitz der Fürsten und Groß- fürsten von Moskau und der Zaren von Ruß- land gewesen. Erst Peter der Große, dessen Ge- burtsstätte der Kaiserpalast im Kreml ist, verlegte zu Ansang des 18. Jahr- Hunderts seine Residenz nachst.petersburg. Be- sonders hart aber wurde Moskau betroffen, als Napoleon I. 1812 in die verlassene Stadt einzog und diese von russischer Seite in Brand gesetzt wurde, um den Korsen und seine plündernden Scharen zum Abzüge zu bewegen. Dieses Ziel wurde erreicht. Zugleich hatte Napoleon durch zu langes Verweilen in der Stadt seinen Abzug gefährdet. Der Brand- und Kriegsschaden Moskaus war ungeheuer groß. Doch erblühte die Stadt nach der Befreiung glänzender denn je aus ihrer Asche. Westlich von Moskau liegen die aus dem Kriege von 1812 bekannten Schlachtorte Borodino (blutiger Sieg der Franzosen) und Smolensk. Südlich von Moskau erhebt sich Tula, bekannt besonders durch seine Gewehrfabriken, Maschinenindustrie, Kupferarbeiten (Samowars) u. a. Industriezweige. Abb. 72. Moskau. Kathedrale des Heiligen Basilius. Aus eineni Führer der Hambnrg-Amerikn-Linie.

4. Das Zeitalter Friedrichs des Großen, Deutschland in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts, Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. - S. 20

1902 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
20 wo sie fehlten; man müßte entweder alle Schulen eingehen lassen ober den Orden beibehalten, dessen Stiftungen die Unkosten bestreiten können, da sie im Gegenteil nicht ausreichen würden znr Besoldung auch nur der Halste der Professoren, salls diese dem Orden nicht angehörten. Ferner wurden die für das Pfarramt bestimmten Theologen von den Jesuiten auf den Universitäten gebildet; wollte man nun den Orden unterdrücken, dann würden die Universitäten kaum bestehen können, imb die Pfarreien müßten entweber mit unwissenden oder nur halbgebildeten Geistlichen besetzt werden, ober man wäre genötigt, die Schlesier nach Böhmen zu schicken, um bort Theologie zu studieren, was den Grundsätzen einer klugen Staatsverfassung entgegenläuft." Die „Hydra des Papsttums" hätte er noch als Greis (1780) am liebsten zerschmettert; aber sein klarer Geist erkannte boch, daß „Weber er noch artbere den Glückstag seiner Vernichtung sehen" würden (an d'alembert 6. Januar 1775). — Die Inben ließ er in ihrem Glauben ungekränkt und bediente sich ihrer, wenn er sie bedurfte; aber er gewährte ihnen nicht Gleichberechtigung mit den christlichen Bekenntnissen, weil er sie als eine fremde Nation ansah. Ein besonderes „Reglement" beschränkte den Bereich ihrer Rechte. Den Philosophen M o s e s Mendelssohn, den Bekannten und Mitarbeiter Lessings, strich er eigenhändig von der Liste der zu Mitglieberu der Akademie der Wissenschaften vorgeschlagenen Gelehrten. Die vielgepriesene imb bnrch Anekboten belegte Freiheit der Presse war in Wirklichkeit boch bebingt. Friedrich hielt mit Recht dafür, daß der Mißbrauch durch „zurückhaltende Zwangsmittel", wie sie die Censur übe, verhindert werden müsse. „Alles, was gegen die allgemeine Sicherheit und das Wohl der Gesellschaft" verstoße, mußte unterdrückt werden. Aber gar manche Stimmen klagten insgeheim über den herrschenden Druck. Der Kunsthistoriker Wiuckelmann schrieb ant 15. Januar 1763 z. B. in einem Briefe: „Auf Preußen drückt der größte Despotismus, der je gedacht ist. ... Es schaudert mich die Haut vom Wirbel bis zur Zehe, wenn ich an den preußischen Despotismus und au den Schinder der Völker denke, welcher das von der Natur selbst vermaledeiete und mit libyschem Sande bedeckte Land zum Abscheu der Meuscheu machen rntb mit ewigem Fluche belegen wirb. Meglio farsi Tu reo circonciso che Prussiano.“ Und ähnlich nr-

5. Neue Zeit - S. 97

1897 - Stuttgart : Neff
97 - vierjährigem Studium in Paris war er 18jährig im Begriff, das eigentliche Studium der Theologie zu beginnen, als ihm sein Vater das juristische Studium auferlegte (in Bourges und Orléans), neben dem er aber humanistische Studien und die Lektüre der Bibel betrieb. Nachdem sein Vater, wegen eines Kechtsstreites mit dem Klerus exkommuniziert, 1581 gestorben war, kehrte er nach Paris zurück, wo er 1582 seine erste Schrift, einen Kommentar zu Seneca de clementia, veröffentlichte, und wandte sich durch eine „plötz- liche Bekehrung“ der evangelischen Lehre zu. Mai 1584 legte er in Noyon seine geistlichen Würden nieder; der grausamen Verfolgung, welche Franz I. infolge der die herrschende Kirche rücksichtslos angreifenden „Plakate“ (Oktober 1534) über die Neuerer verhängte (massenhafte und raffi- nierte Verbrennungen), entzog er sich durch die Flucht und hielt sich länger in Basel auf. Hier verfasste er die (Franz I. dedizierte) Institutio reli- I gionis Christianae, die, März 1536 erschienen, seine religiös-kirchlichen Anschauungen im wesentlichen schon abgeschlossen zeigt. Als er 1536 nach Genf kam, nötigte ihn Farel, der sich selbst nicht die Kräfte zutraute, in der durch die langen äusseren und inneren Kämpfe zerrütteten und er- regten Stadt eine evangelische Kirchen- und Lebensordnung durchzuführen, z u bleiben (Juli 1536). Zunächst nur theologischer Lehrer, wurde Calvin bald auch zum Prediger gewählt. Mit jugendlichem und doktrinärem Ungestüm suchte er Genf zu einer in der Lehre durchaus gleichförmigen, in ihrer strengen Sitten- und Kirchenzucht von der weltlichen Obrigkeit unabhängigen Gemeinde umzuschaffen. Aber bei den Streitigkeiten, die darüber ausbrachen, gewann die Gegenpartei in den städtischen Wahlen die Oberhand. Da Calvin und Farel ihre kirchliche Thätigkeit in herausforderndem Widerspruch zu den Beschlüssen des Rates teils fortsetzten, teils einstellten, wurden sie durch Beschluss der Bürgerversammlung Ende April 1537 ausge- wiesen. Farel nahm eine Anstellung in Neuenburg, Calvin die Stellung I eines Geistlichen der französischen Gemeinde (meist Flüchtlinge) in Strassburg an. Er trat jetzt der deutschen Reformation näher, beteiligte sich im Auftrag Strassburgs an den Religionsgesprächen zu (Hagenau-)Worms und Regensburg und unterschrieb die Confessio Augustana von 1540 („Variata“). In der Abend- mahlslehre nahm er schon früher eine Stellung ein, die gewissermassen zwischen Luther und Zwingli vermittelte ; die für ihn und seine strengen Anhänger so bedeutungsvolle Lehre von der Prädestination bildete er noch mehr aus. In Genf wurde die Calvin geneigte Partei („Guillermins“) infolge ihrer unver- söhnlichen Haltung unterdrückt (Anfang 1539), die renitenten Lehrer und überhaupt alle renitenten Fremden ausgewiesen. Aber bald kam es, nachdem Angehörige der herrschenden Partei einen für Genf sehr nachteiligen Vertrag mit Bern leichtsinnig abgeschlossen hatten („Artichauds“ Artikulanten), zu neuen Unruhen, die mit dem Sieg der Guillermins endeten. Rat und Gemeine beriefen Oktober 1540, um für den Ausgleich mit Bern sich Basel und Zürich günstig zu stimmen, sowie wegen des Mangels einer kirchlichen Ordnung Calvin zurück; aber er kam erst September 1541. — Der Streit mit Bern wurde 1544 in einer für Genf überwiegend vorteilhaften Weise beigelegt. Calvin führte seit 1541 in aufreibender Arbeit die Umge- staltung des kirchlichen und bürgerlichen Lebens von Stadt und Land Genf durch und behauptete, von einer stets wachsenden Zahl meist französischer Flüchtlinge, deren Aufnahme ins Bürgerrecht er erwirkte, unterstützt, seine harte Herrschaft in schonungslosem Kampfe gegen diejenigen Bürger, die dem einzelnen ein gewisses Mass selb- Lehrbuch d. Weltgeschichte. Neue Zeit. 7

6. Epochen der französischen Geschichte - S. 199

1880 - Nördlingen : Beck
Xvi. Sturz des Knigtums. 199 cri do, Vive la Nation! Dans le meine instant survinront do nouveaux bataillons, armes de fusils et de piques, qui, en defi-lant devant le roi pour se placer sur la terrasse de la Seine, crierent Vive la nation! Vive Petion! Le roi continua la revue non sans etre attriste de ce presage. Ii fut accueilli avec les plus grands temoignages de devouement par les bataillons des Filles-Saint-Thomas2) et des Petits-Peres3), qui occupaient la terrasse situee le long du cliteau. Pendant qu'il traversa le jardin pour visiter les postes du Pont-Tournant, les bataillons piques le poursuivirent du cri: A las le ve'to!*) a das le traure!5) et, lorsque le roi fut rovenu, ils quitterent leur position, se pla-cerent pres du Pont-Royal et tournerent leurs canons contre le chteau. Deux autres bataillons, postes dans les cours, les imi-terent et s'etablirent sur la place du Carrousel dans une attitude agressive. En rentrant au cliteau, le roi etait pale, decourage, et la reine dit: Tout est perdu! cette espece de revue a fait plus de mal que de bien." 11. Pendant que tout cela se passait aux Tuileries, les Ankunft der insurges s'avangaient sur plusieurs colonnes; ils avaient employ6e^f^.^r la nuit se reunir et s'organiser. Des le matin, ils avaient rien force l'arsenal, et s'en etaient distribue les armes. La colonne du faubourg Saint-Antoine, forte d'environ quinze mille hommes, et celle du faubourg Saint-Marceau, de cinq mille, s'etaient mises en marche vers six heures du matin. La foule les grossissait dans leur route. Des canons avaient ete places par le directoire du departement *) sur le Pont-Neuf, afin d'empecher la jonction von dem mehrere Strafsen, darunter die rue de Sevres, auslaufen; darnach hiefs man eine der Sektionen. 2) Filles-Saint-Thomas, Schwestern vom h. Thomas, ein 1661 zur Krankenpflege gestifteter Frauenorden ; sein Vorbild war St. Thomas, Erzbiscli. v. Valencia in Spanien, der sich durch seine Barmherzigkeit gegen die Armen ausgezeichnet hatte. Im J. 1700 kam der Orden nach Paris, wo er nrdl. vom Palais-Royal ein Haus besafs. Hier: Name einer Sektion. 3) Name des v. Sixtus V. 1588 reformierten Augustinerordens, der 1619 nach Paris kam und ganz in der Nhe des (etwas spter gebauten) Falais-Royal ein Kloster grndete. Seine Kirche wurde 1629 von Ludwig Xiii. gegrndet und zum Andenken an die Besiegung der Hugenotten Notre-Dame des Victoires genannt. Von dem Kloster bekam die Sektion ihren Namen. 4) Die Konstitution von 1791 gewhrte d. König gegenber den Beschlssen der gesetzgebenden Versammlung ein aufschiebendes Veto auf 4 Jahre; von diesem Veto machte Ludwig Xvi bei den Beschlssen gegen die eidweigernden Priester und die Emigranten Gebrauch. 5) Man beschuldigte den König des geheimen Einverstndnisses mit den auswrtigen Mchten. 11. >) Vgl. 3, 10.

7. Epochen der französischen Geschichte - S. 128

1880 - Nördlingen : Beck
128 Xii. Heinrichs Iv. Einzug in Paris. les Wallons4) etablis au Temple5). Priv6s de communication et effrayes par ce flot montant de troupes et de bourgeois arm6s, les etrangers n'oserent bouger, et' se tinrent coi dans leurs corps de gar de, attendant les e venera ents avec le flegme castillan, proche parent du fatalisme musulman. C'est donc sans coup ferir que la rue Saint-Denis fut emplo^ee la fois former, d'un cte, barriere aux mouvements de la garnison etrangere, et de l'autre, reservoir aux troupes chargees de repandre jus que dans les plus petits canaux cette circulation irresistible du flot royaliste. Quand Vitry arriva au Grand-Chtelet6), il s'y reneontra avec les garnisons de Corbeil et de Melun, parties du quartier de Saint-Paul; elles s'etaient, de concert avec les bourgeois, ren-dues maitresses de toute la partie de la ville riveraine de la Seine, depuis 1'Arsenal jusqu'au Chtelet. Une autre division des royaux occupait dej cette forteresse. L'invasion et l'occupation progressive de la Cit6 et du Palais7) eurent lieu d'apres les meines principes, et sans autre incident que quelques rares et vains episodes de rsistance. Besetzung 5. Nous revenons la partie de l'invasion qui d6bouchait, des westi. par la Porte-Neuve, l'occident de la ville, parce que c'est la Teils der que n0us allons retrouver le roi. Le premier corps, commande stadt- par Saint-Luc, poussa ses eclaireurs jusqu'au carrefour de la Croix-du-Trahoir*), vers le milieu de la rue Saint-Honore. D'hu-raires, du Holet, de Belin, le prisonnier d'arques2), le gouverneur revoque par Mayenne3), devenu un des plus devoues serviteurs d'henri Iv, avaient ordre, avec une deuxime division, de marcher vers le pont Saint-Michel et de l'occuper, pour couper toute communication entre les Napolitains etablis au faubourg Saint- 5) Die Templerburg, Eigentum des 1118 in Palstina gestifteten Templerordens, nach dessen Aufhebung im Jahr 1312 im Besitz der Johanniter, bildete ein eigenes Quartier mit Asylrecht, der welches dem Grofsmeister eine besondere Jurisdiktion zustand. Der Turm derselben, im Anfang des 13. Jahrh. gebaut, war der Aufenthalt Ludwigs Xvi. u. seiner Familie 179293. Er wurde 1811 niedergerissen. - ) Vgl. X, 9, 5. - ') Vgl. Vi, 8, 2. 5. ') Auch croix du Tiroir genannt. An dieser Stelle soll Brunhilde, Gemahlin des Knigs Siegbert I. (gest. 576) von Austrasien, auf Befehl Chlotars Ii. 613 von einem wilden Pferde zu Tode geschleift worden sein. 2) Arques, Dorf sdstl. v. Dieppe in der Normandie. Heinrich Iv. hatte im Herbst 1589 daselbst eine feste Stellung genommen, in welcher ihn Karl v. Mayenne wiederholt, aber vergebens angriff. Bei einem dieser Angriffe, am 21. Sept., wurde Belin von den Kniglichen gefangen genommen. s) Vgl. 3, 4.

8. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte vom Ausgange des Dreißigjährigen Krieges bis 1815 - S. 260

1907 - Paderborn : Schöningh
260 Leipzig während der Vlkerschlacht. Lazarettbedrfnisse an Bettstellen. Strohscken ic. angeschafft und angemessene Lokale zu Lazaretten angewiesen wrden. Zwar forderte der Magistrat am 17. Oktober noch zur Lieferung von Lazarettbedrfnissen auf, und es ging auch manches davon ein; aber hier lie sich mit Wahrheit der Ansspruch anwenden: Was ist das unter so viele! Auer der Nikolaikirche war kein einziges hiesiges ffentliches Gebude mehr frei; nun erfolgte sogar die Weisung, da die Huser ganzer Straen von ihren Bewohnern gerumt und zu Militrlazaretten eingerichtet werden sollten. Am 18. Oktober frh erneuerte sich die Schlacht mit frchterlicher Wut. Aber wahrscheinlich muten die Franzosen bereits vormittags zu ahnen ansangen, da der Ausgang fr sie widrig sein werde. Denn es wurden die franzsischen Behrden, wenn auch nicht in der Gre ihrer Forderungen, doch in der Art, wie sie solche machten, fanfter und milder. Ja, der Oberaufseher smtlicher Hospitler, Marchand, erbot sich nun sogar von freien Stcken, fr die hier befindlichen Kranken zu bezahlen. Auch lie er nicht undeutlich merken, da die Kranken hier zurckbleiben, die Armee aber Leipzig verlassen wrde. Nachmittags brannte das Vorwerk Pfaffendorf nieder, und in demselben verbrannten mehrere hundert Kranke. Auf dem Brhl entstand durch hereingefallene Kugeln Feuer, das aber von der herbeigeeilten hiesigen Feuer-wehr noch glcklich gelscht wurde, ehe es weiter um sich griff. Der Andrang der ankommenden Verwundeten wurde immer strker, aber sie muten nun mit Schuppen, Scheunen und Stllen sich begngen. Gegen vier Uhr nachmittags kam der spter mit in St. Helena gewesene General Bertrand mit seinem Korps zum Halleschen Tore herein auf hiesigem Markte an. Natrlich muten wir dieses Korps als ankommende neue Gste ansehen, und da wir zu den verlangten Erquickungen an Lebensmitteln auch nicht das geringste hatten, so war diesen Hungernden und Drstenden gegenber unsere Lage hchst peinlich. Das Bertrandsche Korps konnte auf hiesigem Markte eine halbe Stunde lang sozusagen nur verschnaufen, dann wurde Marsch geschlagen, und es zog zum Ranstdter Tore hinaus, um zum Rckzge der franzsischen Armee nach Weienfels zu den Weg zu subern und zu bahnen. Die nchste Nacht brachte Napoleon in hiesiger Stadt zu, und zwar im Hotel de Prusse. Dieser sonst bermchtige Herrscher konnte doch nicht Steine zu Brot werden lassen, noch konnten seine sonst so furchtbaren Garden ihm solches verschaffen. Er mute mit dem fr ihn und fein starkes Gefolge von uns bei den hiesigen Bckern zusammengeholten geringen Vorrate, der nur 17 Groschen 6 Pfennige betrug, sich begngen.

9. Quellenbuch zur brandenburgisch-preussischen Geschichte - S. 382

1889 - Berlin : Nicolai
— 382 — 10 Fahnen des 6, Korps, 5 Fahnen von der 21. Division des 11. Korps, im ganzen also 56. Die Würtemberger hatten keine Fahnen geschickt, waren aber durch zahlreiche Offiziere vertreten. Aus der nördlichen Langseite des Saales ordneten sich die Offiziere, jedoch so, daß der Mittelraum vor dem Altare frei blieb. Die Zahl der anwesenden Offiziere betrug zwischen 500 und 600. Die Offiziere der verschiedenen Truppenteile hatten sich so zu ordnen, daß bei dem Vorbeimarsch vor Sr. Majestät die ganzen Bataillone vereinigt blieben. Für die Aufstellung der Fahnen und der mit ihnen entsandten Mannschaften sorgte Major von Dressow vom Oberkommando der dritten Armee. Die übrigen Anordnungen wurden vom Oberhofmarschall Grafen Pückler, Oberceremonienmeister Grafen Perponcher und dem Kommandanten von Versailles, General von Voigts-Rhetz, bewerkstelligt. Am Altar fungierten Vertreter der Feldgeistlichkeit: Hof- und Garnisonprediger Rogge, welcher den Gottesdienst verrichtete, die Divisionsprediger Abel und Richter vom 5 Korps, der Oberpfarrer für die Lazarete der dritten Armee Rettig, Konsistorialrat und Divisionsprediger vom 11. Korps Lehmann, Divisionspfarrer Hosemann, Konsistorialrat Oberpfarrer vom 6. Korps Reitzenstein. Bald nach 12'/^ Uhr trat Se. Majestät in den Festsaal ein, während ein Sängerchor, zusammengesetzt aus Mannschaften des 7., 47. und 58. Re- giments, das „Jauchzet dem Herrn alle Welt" anstimmte. Der König nahm in der Mitte vor dem Altar Aufstellung. Im Halbkreise um Se. Majestät die Prinzen und Fürsten: S. k. Höh. der Kronprinz, die Prinzen Karl und Adalbert, der Kronprinz von Sachsen, die Großherzoge von Baden, Sachsen-Weimar und Oldenburg, der präsumtive Thronfolger Prinz Wilhelm vou Würtemberg, die Prinzen Otto, Leopold und Luitpold von Bayern, der Herzog von Kobnrg, der Herzog von Meiningen, die Erbgroß- Herzoge von Weimar, Mecklenbnrg-Schwerin und Strelitz und von Olden- bürg, der Erbprinz von Meiningen, der Erbprinz von Anhalt, der Erbprinz von Hoheuzollern, die Herzoge Eugen der ältere und Eugen der jüngere von Würtemberg, der Prinz Georg von Sachsen, Prinz August von Würtem- berg, der Landgraf von Hessen, der Herzog von Altenburg, der Herzog von Augustenburg, der Fürst von Schaumburg-Lippe, der Fürst von Schwarz- bnrg-Rndolstadt, die Fürsten von Wied, Puttbus, Lyuar, Pleß, Biron von Kurland, die Prinzen Kroy und Renß. Hinter den Fürsten und ihnen zur Seite standen die Generale und Minister. An der Spitze des linken Flügels der Bundeskanzler und der Hausminister Frhr. von Schleinitz, die Generale v. Moltke, v. Hindersin, v. Boyen, v. Alvensleben (4. Korps), v. Kirchbach (5. Korps), v. Tümpling (6. Korps), v. Blumenthal, v. Stosch, v. Podbielsky, v. Kameke, Prinz Kraft v. Hohenlohe, v Sandrart, v. Schmidt, v. Voigts-Rhetz, v. Loen, v. Hoffmann, v. Schimmelmann, v. Hausmann, v. Haake, v. Herkt, Henning, v. Schöntoff, v. Schachtmeyer, v. Malachowsky, die bayerischen Generale v. Hartmann, v. Walther, v. Lntz, v. Bothmer,

10. Quellen-Lesebuch für den Unterricht in der vaterländischen Geschichte - S. 383

1895 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
383 Auer der Nikolaikirche war kein einziges hiesiges ffentliches Gebude mehr frei; nun erfolgte sogar die Weisung, da die Huser ganzer Straen von ihren Bewohnern gerumt und zu Militrlazaretten eingerichtet werden sollten. Am 18. Oktober frh erneuerte sich die Schlacht mit frchterlicher Wut. Aber wahrscheinlich muten die Franzosen bereits vormittags zu ahnen anfangen, da der Ausgang fr sie widrig sein werde. Denn es wurden die franzsischen Behrden, wenn auch nicht in der Gre ihrer Forderungen, doch in der Art, wie sie solche machten, sanfter und milder. Ja, der Ober-aussehet smtlicher Hospitler, Marchand, erbot sich nun sogar von freien' Stcken, fr die hier befindlichen Kranken zu bezahlen. Auch lie er nicht undeutlich merken, da die Kranken hier zurckbleiben, die Armee aber Leipzig verlassen wrde. Nachmittags brannte das Vorwerk Pfaffendorf nieder, und in demselben verbrannten mehrere Hundert Kranke. Auf dem Brhl entstand durch hereingefallene Kugeln Feuer, das aber von der herbeigeeilten hiesigen Feuer-wehr noch glcklich gelscht wurde, ehe es weiter um sich griff. Der An-drang der ankommenden Verwundeten wurde immer strker, aber sie muten nun mit Schuppen, Scheunen und Stllen sich begngen. Gegen vier Uhr nachmittags kam der spter mit in St. Helena gewesene General Bertrand mit seinem Corps zum Halleschen Thore herein auf hiesigem Markte an. Natrlich muten wir dieses Corps als ankommende neue Gste ansehen, und da wir zu den verlangten Erquickungen an Lebensmitteln auch nicht das Geringste hatten, so war diesen Hungernden und Drstenden gegenber unsere Lage hchst peinlich. Das Bertrandsche Corps konnte auf hiesigem Markte eine halbe Stunde lang )o_ zu sagen nur verschnaufen, dann wurde Marsch geschlagen, und es zog zum Ranstdter Thore hinaus, um zum Rckzge der franzsischen Armee nach Weienfels zu den Weg zu subern und zu bahnen. Die nchste Nacht brachte Napoleon in hiesiger Stadt zu, und zwar im Hotel de Prusse. Dieser sonst bermchtige Herrscher konnte doch nicht Steine zu Brot werden lassen, noch konnten seine sonst so furchtbaren Garden ihm solches verschaffen. Er mute mit dem fr ihn und sein starkes Gefolge von uns bei den hiesigen Bckern zusammengeholten geringen Vor-rate, der nur 17 Groschen 6 Pfennige betrug, sich begngen. Ein einleuchtenderer Beweis, wie groß der Brotmangel in Leipzig war, kann wohl kaum gefhrt werden. Der General Margaron, der etliche Wochen unser Stadtkommandant gewesen war, jetzt aber mit seiner Abteilung in der Nhe des Kuhturmes stand, schickte zwei Carolin auf das Rathaus mit der Bitte, man mge ihm dafr aus alter Bekanntschaft nur ein Kommibrot zukommen lassen.
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